Machbarkeitsstudie: Radverkehr in Brandenburg mit interkommunaler Arbeitsgruppe stärken

Im Bundesland Brandenburg hat der Fahrradverkehr mit 13 Prozent bundesweit einen der höchsten Anteile am gesamten Verkehrsaufkommen. Mit einer interkommunalen Arbeitsgruppe will die Landesregierung den Radverkehr weiter fördern. Eine sinnvolle Institution, wie IGES-Experten in einer Machbarkeitsstudie zeigen und ein Konzept dafür vorlegen.

Berlin, 17. Dezember 2014 (IGES Institut) - Mit rund 2.000 Kilometer Länge verfügt Brandenburg bereits über eines der umfassendsten Radwegnetze in Deutschland. 1995 waren es noch nur 300 Kilometer. Mit einem Beschluss des brandenburgischen Landtages im Jahr 2010 wurde die Landesregierung aufgefordert, den Radverkehr weiter zu stärken, um sein wirtschaftliches, aber auch infrastrukturelles und umweltpolitisches Potenzial noch mehr zu nutzen. "Radverkehr und Radtourismus fördern - Bau, Beschilderung sowie Pflege und Erhaltung von Wegen verbessern“ lautet der Auftrag.

Lückenlose Vernetzung der Strecken

Erkannt wurde, dass eine lückenlose Vernetzung aller Strecken dabei unabdingbar ist. Voraussetzung ist jedoch eine optimale Zusammenarbeit aller Akteure über die eigenen Stadt-, Gemeinde- oder Landkreisgrenzen hinaus. Um dies zu überwinden, wurde zudem die Bildung einer Arbeitsgemeinschaft (AG) „Radverkehr brandenburgischer Kommunen“ angeregt. Ihr Ziel soll es unter anderem sein, die Kommunen bei der Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans zu unterstützen, die Vernetzung zu anderen Verkehrsträgern zu optimieren sowie Informationsaustausch und Finanzierungsregelungen zu verbessern.

Verbindlicher rechtlicher Rahmen nötig

In ihrer Machbarkeitsstudie arbeiteten die IGES-Experten Erfolgsfaktoren einer derartigen AG heraus. Beauftragt hatte das Gutachten die brandenburgische Stadt Treuenbrietzen als kommunaler Vertreter. Die Wissenschaftler werteten dafür die Arbeit und Erfolge bereits bestehender Arbeitsgemeinschaften anderer Bundesländer aus. Parallel prüften sie bestehende Organisationsstrukturen im Land Brandenburg auf ihre Eignung zur Integration einer solchen AG.

  Danach empfehlen die IGES-Berater, der geplanten AG einen verbindlichen rechtlichen Rahmen etwa in Form eines Vereins zu geben, sie idealerweise institutionell losgelöst eigenständig agieren zu lassen sowie finanziell als auch personell langfristig zu sichern. Wichtig sei es zudem, die Aufgaben der AG unter Beteiligung aller Kommunen zu definieren. So könnte die AG zu einem wichtigen Ansprechpartner der Landesregierung werden und Kommunen aber auch Bürgern ermöglichen, Verkehrspolitik direkt erfolgreich mitzugestalten.