Krankenhäuser auf wirtschaftlichem Verlustkurs trotz Steigerung der Effizienz
Deutsche Krankenhäuser machen gemischte Erfahrungen mit dem DRG-System
Berlin, 7. Juli 2014 (IGES Institut) – „Die Einführung des DRG-Systems in Deutschland hat nicht nur zu mehr Transparenz geführt, sondern auch zu einer deutlichen Steigerung der Effizienz.“ Das berichtete der Leiter des IGES Instituts, Prof. Bertram Häussler, auf einer internationalen Konferenz zur Versorgungsforschung (Health Services Research) in London. Im Zeitraum von 2004 bis 2012 sind die Kosten der Krankenhäuser für die Produktion einer Leistungseinheit um jährlich 0,6 Prozent gesunken, wenn man die gestiegenen Lohnkosten berücksichtigt. „Dieser Effekt ist ganz wesentlich auf die Bemühungen der Krankenhäuser um Kostensenkungen zurückzuführen und damit sicherlich ein wesentlicher Effekt des im Jahr 2004 eingeführten DRG-Abrechnungssystems“, sagte Häussler.
Allerdings konnten die Krankenhäuser von dieser Effizienzsteigerung insgesamt nicht profitieren. Sie mussten in den jährlichen Verhandlungen mit den Krankenkassen eine kaufkraftbereinigte Reduktion ihrer Vergütung von durchschnittlich 1,1 Prozent pro Jahr hinnehmen. Zwischen 2004 und 2012 hat sich daher eine Finanzierungslücke von mehr als elf Milliarden Euro angesammelt. Diese wird durch die rückläufige Investitionsförderung der Länder in ihren Auswirkungen noch verstärkt. „Vor diesem Hintergrund ist die Tatsache bemerkenswert, dass dennoch die Sterblichkeit im Krankenhaus und bis zu einem Jahr nach der Entlassung um jährlich gut ein Prozent sinkt“, sagte Häussler.
Die Konferenz fand vom 1. bis 3. Juli in den Räumen der renommierten Kings College Universität statt und wurde vom Open-Access Verlagshaus Biomed Central veranstaltet.