Umsatz mit Krebsmedikamenten steigt bis 2016 jährlich um knapp zehn Prozent

Die Ausgaben für Krebsmedikamente werden künftig wieder stärker wachsen, nachdem sie zwischen 2010 und 2012 nur moderat zugenommen hatten. IGES-Experten prognostizieren bis 2016 ein jährliches Ausgabenplus von 9,7 Prozent. 2016 wird der Markt für ambulant abgegebene Krebstherapeutika rund 5,15 Milliarden Euro in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) betragen.

Berlin, 13. Januar 2015 (IGES Institut) – Bereits 2013 setzte diese dynamische Entwicklung bei den onkologischen Medikamenten ein. Zuvor, zwischen 2010 und 2012, wuchs dieser Markt jährlich nur um durchschnittlich 3,7 Prozent, schreiben IGES-Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Monitor Versorgungsforschung (MVF 01/2015).

Ursache dieser Zunahme ist vor allem der Markteintritt neuer Wirkstoffe. Dies wiederrum ist eine Folge der intensivierten Forschungsanstrengungen der Unternehmen im Bereich der Onkologie. Zwei Drittel der ermittelten Umsatzsteigerungen gehen auf neu eingeführte Substanzen zurück, der Rest auf den Mehrverbrauch etablierter Wirkstoffe. Für 2015 und 2016 erwarten die Autoren sieben bzw. sechs Neueinführungen.

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Umsatz onkologischer Arzneimittel

 

Vor allem auf die Gruppe der Proteinkinase-Hemmer konzentriert sich die Forschung derzeit. Sie gehören zum Bereich der zielgerichteten Therapien, die nur auf das Wachstum ganz bestimmter Krebszellen wirken und überwiegend in Tablettenform entwickelt werden.

Patentabläufe senkt Preise zielgerichteter Therapien

Gegenüber dem Jahr 2012 wird sich 2016 der Umsatz mit Fertigarzneimitteln zielgerichteter Therapieformen auf 1,94 Milliarden Euro mehr als verdoppeln. Dies entspricht einem jährlichen Plus von 22,8 Prozent. Allerdings geht ihre Marktbedeutung dann zurück, da aufgrund von Patentabläufen bis 2016 die führenden Wirkstoffe im Preis stark fallen werden.

Wachsender Umsatzanteil für Onkologika
Bezogen auf den gesamten GKV-Arzneimittelmarkt (Fertigarzneimittel und Zubereitungen) von 35,8 Milliarden Eure im Jahr 2013 machten Onkologika 9,25 Prozent aus. Ihr Anteil wird bis 2016 jedoch zunehmen, da die Ausgaben für alle anderen Medikamente weniger steigen werden und der Teilmarkt der Onkologie daher stärker ins Gewicht fallen wird.

Datengrundlage der Prognose waren die Umsatz- und Verbrauchsdaten von onkologischen Wirkstoffen im ambulanten GKV-Arzneimittelmarkt von 2003 bis 2012. Darauf basierend schätzten die IGES-Experten künftige Entwicklungen. Sie berücksichtigten dabei erwartete Patientenzahlen, die Wettbewerbssituation, sowie Patentabläufe. Die Analyse erfolgte auf Basis der Apothekenverkaufspreise, unberücksichtigt blieben gesetzliche Abschläge und Rabatte.