Krankenstand im zweiten Corona-Jahr: nochmal weniger Erkältungen
Atemwegserkrankungen als Ursache von Krankschreibungen gingen im zweiten Pandemie-Jahr nochmal erheblich zurück. Hatten diese 2020 einen Anteil von 14 Prozent am Krankenstand, waren es 2021 nur noch gut zehn Prozent. Die Abnahme von Erkältungskrankheiten ist der entscheidende Grund, warum der Krankenstand in der Pandemie insgesamt stabil bleibt. Darin spiegelt sich der Einfluss der Corona-Schutzmaßnehmen wider.
Berlin, 31. Januar 2022 (IGES Institut) - So lag der Krankenstand 2021 bei 4 Prozent. Das waren 0,1 Prozentpunkte weniger als noch im Vorjahr und bedeutet, dass an jedem Tag durchschnittlich 40 von 1.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern krankgeschrieben waren. Eine Krankschreibung dauerte im Durchschnitt 14 Tage. Vor der Pandemie im Jahr 2019 lag der Krankenstand mit 4,2 Prozent ähnlich hoch.
Durchschnittlich fast 15 Tage mit Krankschreibungen
Das geht es aus den jährlichen Analysen der DAK-Gesundheit zum Krankheitsgeschehen in der Arbeitswelt hervor. Dafür wertete das IGES Institut im Auftrag der Krankenkasse die Daten von 2,4 Millionen erwerbstätigen DAK-Versicherten aus dem Jahr 2021 aus. Danach war jeder bei der DAK versicherte Beschäftigte durchschnittlich an 14,5 Tagen krankgeschrieben und konnte nicht zur Arbeit kommen.
Niedrigster Krankenstand bei Banken und Versicherungen
Nicht überraschend war der Krankenstand bei Berufstätigen, die gut zu Hause oder digital arbeiten können, unterdurchschnittlich. Die Branchen Datenverarbeitung sowie Banken und Versicherungen verzeichneten nur einen Krankenstand von 2,3 beziehungsweise 2,9 Prozent. Überdurchschnittlich war der Krankenstand hingegen im Gesundheitswesen (4,7 Prozent) sowie in der Branche Verkehr, Lagerei und Kurierdienste mit 4,5 Prozent. Beschäftigte in Gesundheitsberufen kamen durchschnittlich auf 18 Fehltage in 2021.
Nach wie vor waren Probleme des Muskel-Skelett-Systems die häufigste Ursache von Arbeitsunfähigkeit. Fast jede vierte Krankschreibung (23,2 Prozent) war im vergangenen Jahr darauf zurückzuführen. Weiter gestiegen ist die Bedeutung psychischer Erkrankungen bei der Arbeitsunfähigkeit. Hatten sie 2020 einen Anteil an den Fehlzeiten von 17,6 Prozent, waren es im zweiten Corona-Jahr 19 Prozent.