Studie untersucht den Generikawettbewerb in Deutschland
Das IGES Institut hat im Auftrag von Pro Generika e.V. untersucht, wie gut der Generikawettbewerb funktioniert. Dazu wurden Wirkstoffe betrachtet, deren Patentschutz im Zeitraum 2005 bis 2010 endete. Ergebnis: Die Intensität des Wettbewerbs variierte sehr stark zwischen den untersuchten Wirkstoffmärkten. Es gilt aber: Je schneller und je mehr Anbieter von Generika nach Ende des Patentschutzes in den Markt eintreten, desto intensiver ist der Wettbewerb in Form von geringeren Preisen und einer hohen Marktdurchdringung von Generika.
Berlin, 18. Oktober 2011 (IGES Institut) - Auf einem beachtlichen Teil der untersuchten Wirkstoffmärkte (knapp 1/5 des Verbrauchs mit 2/3 des Umsatzes) kam der Generikawettbewerb hingegen nicht im gesundheitspolitisch erwünschten Ausmaß zustande. Infolgedessen konnten innerhalb der ersten zwei Jahre nach Beginn des Generikawettbewerbs Einsparpotenziale von schätzungsweise 665 Mio. Euro nicht realisiert werden.
Für Biosimilars zeigt sich, dass die Wettbewerbsintensität noch deutlich schwächer ist als auf dem Generikamarkt und bestehende Wirtschaftlichkeitspotentiale in bedeutsamen Umfang nicht ausgeschöpft werden.
Generika und Biosimilars erreichen eine vergleichsweise geringe Marktdurchdringung
Um zu erklären, warum auf einer Reihe von Wirkstoffmärkten Generika und Biosimilars nur eine vergleichsweise geringe Marktdurchdringung erreichen, kommen mehrere Hemmnisse in Betracht. Hierzu zählen Rabattvereinbarungen zwischen Krankenkassen und Originalherstellern, Patentstreitigkeiten, fachliche Kontroversen über die Gleichwertigkeit von Generika bzw. Biosimilars oder Produktanpassungen sowie Zulassungserweiterungen, mit denen Originalhersteller ihre Marktexklusivität zeitlich ausweiten. Solche Marktanpassungen können medizinisch sinnvoll sein, aber auch ohne Relevanz für die Versorgung.