G-DRG-Begleitforschung mit sektorenübergreifenden GKV-Routinedaten
In Deutschland wurde nach einer einjährigen freiwilligen Optionsphase im Jahr 2004 ein neues fallpauschalierendes Vergütungssystem eingeführt. IGES war nach einer europaweiten Ausschreibung mit der Durchführung der G-DRG-Begleitforschung gem. § 17b Abs. 8 KHG beauftragt worden.
Berlin, 27. Juni 2011 (IGES Institut) - Nach Abschluss des zweiten Forschungszyklus kann IGES folgende zentrale Ergebnisse präsentieren: das pauschalierte Vergütungssystem führt weder zu Qualitätseinbußen in der stationären Versorgung, noch zu Leistungsverlagerungen in andere Versorgungsbereiche. Diese in der Vergangenheit öfters geäußerte Annahme konnte somit widerlegt werden.
Endbericht des zweiten Forschungszyklus veröffentlicht
Der zweite Forschungszyklus bezieht sich mit den Jahren 2006 bis 2008 auf die Kernperiode der Konvergenzphase, in der die krankenhausindividuellen Basisfallwerte schrittweise an die Landesbasisfallwerte angeglichen wurden.
Neben den wie bisher genutzten Ergebnissen aus nahezu 50 Forschungsfragen, konnte das IGES erstmalig sektoren- übergreifende GKV-Routinedaten für die Auswertung verwenden. Die untersuchten Fragen bezogen sich auf die Auswirkungen des Vergütungssystems auf die Kapazitäts- und Leistungsentwicklung im stationären Sektor, den Personaleinsatz, die Anpassung interner Strukturen in den Krankenhäusern und das Investitionsverhalten sowie die Veränderung von Kosten und Erlösstrukturen. Besonderes Interesse galt auch der Versorgungsqualität und den Auswirkungen auf den Patienten.
Der nunmehr veröffentlichte Forschungsbericht steht auf der Internetseite des Instituts für das Entgeltsystem im Krankenhaus, InEK GmbH, zum Download zur Verfügung.
Zusätzlich wird die im Bericht verwendete Datenbasis in einer benutzerfreundlichen Datenbank zur Verfügung gestellt. Damit steht der Öffentlichkeit eine wichtige Informationsbasis zur Beurteilung der Auswirkungen G-DRG-Systems auf die verschiedenen Aspekte der stationären Versorgung zur Verfügung.