Evaluation von Versorgungsprogrammen für chronisch Kranke Versicherte
Das IGES Institut hat im Auftrag der Medical Contact AG Intensivbetreuungsprogramme für chronisch kranke Versicherte auf ihre Wirksamkeit und die erzielten Nutzeneffekte untersucht. Die intensive Betreuung wird Versicherten von Krankenkassen angeboten, die auch an Disease-Management-Programmen (DMP) für Diabetes mellitus, Asthma Bronchiale/Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) oder Koronare Herzkrankheit (KHK) teilnehmen.
Evaluation von Intensivbetreuungsprogrammen von Versicherten
Die Intensivbetreuung soll die medizinische Versorgung dieser Versicherten qualitativ verbessern und sie im Umgang mit ihrer chronischen Erkrankung unterstützen. Insgesamt soll die Versorgung der Versicherten effizienter gestaltet, Komplikationen und Begleit- bzw. Folgeerkrankungen reduziert und unnötige Krankenhausaufenthalte vermieden werden.
Die Ergebnisse einer Versichertenbefragung u.a. zur Zufriedenheit mit dem Betreuungsprogramm und zu den Effekten der Programmteilnahme, die vom IGES Institut ausgewertet wurde, zeigt für alle Versorgungsprogramme eine hohe Gesamtzufriedenheit der Programmteilnehmer.
Auf der Grundlage von Abrechnungsdaten des ambulanten, stationären und des Arzneimittelsektors wurde außerdem eine medizinische und ökonomische Evaluation der Intensivbetreuung durchgeführt. Die Untersuchung bezog sich dabei etwa auf die Anzahl, Kosten und die durchschnittliche Verweildauer stationärer Krankenhausaufenthalte, das Inanspruchnahmeverhalten im ambulanten Versorgungssektor – u.a. differenziert nach einzelnen Leistungen – sowie auf die Arzneimittelverbräuche (DDD) und die Arzneimittelkosten – differenziert nach Wirkstoffen – der Programmteilnehmer.
Die Ergebnisse wurden jeweils denen einer Kontrollgruppe von Versicherten gegenübergestellt, deren Alter, Geschlecht und Morbiditätscharakteristika – zur Messung der Morbidität wurden die Morbiditätsgruppen und die Alters- und Geschlechtsgruppen des morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleichs (M-RSA) verwendet– denjenigen der an der telefonischen Intensivbetreuung teilnehmenden Versicherten entsprach. Im Rahmen eines direkten Vergleichs beider Gruppen lies sich so die Wirksamkeit der Versorgungsprogramme quantifizieren.