Erste Ergebnisse der G-DRG Begleitforschung vorgelegt: Einführungsphase ausgewertet

In Deutschland wurde im Jahr 2004 ein neues fallpauschalierendes Vergütungssystem eingeführt. IGES war nach einer europaweiten Ausschreibung mit der Durchführung der G-DRG-Begleitforschung gem. § 17b Abs. 8 KHG beauftragt worden. Der nun veröffentlichte Forschungsbericht steht auf der Internetseite des InEK zum Download zur Verfügung.

Berlin, 01. April 2010 (IGES Institut) - Die Ergebnisse der nahezu 50 durch IGES untersuchten Forschungsfragen deuten darauf hin, dass das G-DRG-System in seiner Einführungsphase eine Entwicklung in Richtung der intendierten Ziele angestoßen hat und dabei gleichzeitig viele der potenziell negativen Auswirkungen fallpauschalierender Vergütungssysteme nicht eingetreten sind.

Hierzu dürften die deutlich verbesserte Transparenz – die auch eine wissenschaftliche Diskussion während des gesamten Einführungsprozess ermöglicht hat – und die Ausgestaltung des Einführungsprozesses selbst einen wichtigen Beitrag geleistet haben.

Auswertung des Einführungsprozesses des G-DRG-Systems

Als negative Begleiterscheinungen werden von befragten Krankenhäusern und Akteuren die Arbeitsverdichtung für die Beschäftigten in den Krankenhäusern und der mit einer stärker betriebswirtschaftlich ausgerichteten Steuerung verbundene grundsätzliche Perspektivwechsel in der stationären Versorgung genannt. Das G-DRG-System und sein Einführungsprozess, aber auch die Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit, wurden hingegen insgesamt mehrheitlich positiv beurteilt.

Durch die Einführung eines DRG-Systems sollten die Wirtschaftlichkeit, der Wettbewerb und die bedarfsorientierte Entwicklung der Leistungsstrukturen gefördert, die Transparenz des stationären Versorgungssektors erhöht und die Qualität in der stationären Versorgung gesichert werden.

Auswirkungen des neuen Vergütungssystems

Der erste Zyklus der G-DRG-Begleitforschung untersucht die Auswirkungen des neuen Vergütungssystems, insbesondere auf die Veränderungen der Versorgungsstruktur und der Qualität der Versorgung sowie zu Auswirkungen auf andere Versorgungsbereiche einschließlich Art und Umfang von Leistungsverlagerungen.

Der nunmehr veröffentlichte Forschungsbericht steht auf der Internetseite des Instituts für das Entgeltsystem im Krankenhaus, InEK GmbH, unter der Rubrik Begleitforschung gem. § 17b Abs. 8 KHG zum Download zur Verfügung (www.g-drg.de).

Zusätzlich wird die im Bericht verwendete Datenbasis in einer benutzerfreundlichen Datenbank zur Verfügung gestellt. Damit steht eine wichtige Informationsbasis zur Beurteilung der Auswirkungen der Einführung des G-DRG-Systems auf die verschiedenen Aspekte der stationären Versorgung zur Verfügung.

Bereits zum Jahresanfang hat IGES mit der Bearbeitung des zweiten Forschungszyklus der G-DRG-Begleitforschung begonnen. Dieser bezieht sich mit den Jahren 2006 bis 2008 auf die Kernperiode der Konvergenzphase. Mit Ergebnissen zu dieser Auswertungsphase ist bis zum Ende dieses Jahres zu rechnen.