Studie analysiert den Wettbewerb in der Privaten Krankenversicherung
Das IGES Institut hat im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie einen Forschungsbericht zur Bedeutung von Wettbewerb im Bereich der privaten Krankenversicherungen vor dem Hintergrund der erwarteten demografischen Entwicklung vorgelegt.
Berlin 25. Januar 2010 (IGES Institut) - Die IGES Studie zum Wettbewerb in der Privaten Krankenversicherung (PKV) analysiert die zukünftigen Herausforderungen infolge der demographischen Entwicklung und die grundlegenden versicherungsökonomischen Strategien der PKV. Methodischer Schwerpunkt der Studie ist eine empirische Wettbewerbsanalyse des PKV-Versicherungsmarktes. Die Analyse basiert auf umfangreichen Tarifdaten der Firma Morgen & Morgen GmbH, die hiermit erstmals für wissenschaftliche Zwecke genutzt wurden. Darüber hinaus untersucht die Studie den Wettbewerb auf den Leistungsmärkten der PKV sowie die Auswirkungen der jüngsten Gesundheitsreformen. Auf der Grundlage der Analyseergebnisse nennt die Studie Ansatzpunkte für die zukünftige Gestaltung der Wettbewerbsbedingungen.
Analyse des PKV-Versicherungsmarktes
Die Ergebnisse der Analyse des PKV-Versicherungsmarktes enthalten deutliche Hinweise auf einen mangelnden Wettbewerb um ältere Versicherte, der sich darin äußert, dass viele PKV-Unternehmen in den letzten Jahren über neu auf den Markt eingeführte Tarife eine Politik der Risikoseparierung betrieben haben. Diese Politik ermöglichte ihnen, durch neue Tarife mit relativ niedrigen Prämien Zugänge zu gewinnen, führte aber zu überdurchschnittlichen Prämienzuwächsen in der Folgezeit. Auch auf den Leistungsmärkten der PKV sind Wettbewerbsmängel feststellbar. Leistungsanbieter neigen dazu, die mit "Kostendämpfungsmaßnahmen" in der GKV verbundenen Umsatzeinbußen durch Erlöse aus der Behandlung von privat versicherten Patienten zu kompensieren, ohne dass dies nachweislich mit einer höheren Versorgungsqualität verbunden ist. Die PKV-Unternehmen sollten daher die von ihnen geforderten Spielräume erhalten, mit Leistungsanbietern unmittelbar über die Leistungsvergütung zu verhandeln.