DAK Gesundheitsreport 2011 stellt junge Berufstätige in den Fokus
Der Gesundheitsreport stellt die jungen Menschen in den Fokus, die sich aus familiären und schulischen Kontexten lösen und zugleich die Integration in das Arbeitsleben und die eigene Lebensführung selbst gestalten müssen. Neben der Auswertung routinemäßig verfügbarer Leistungsdaten der DAK wurde eine bundesweite repräsentative Befragung bei rund 3.000 jungen Erwerbstätigen durchgeführt.
Berlin, 15. Februar 2011 (IGES Institut) - Die Wechselwirkungen von Gesundheit und Arbeit für diese Lebensphase wurden bislang kaum untersucht. Wenig ist bekannt zu den erlebten Herausforderungen beim Übergang ins Arbeitsleben und den arbeitsbedingten Risikofaktoren.
Junge Erwerbstätige wollen ihr Potential ausschöpfen. Rund 60 Prozent der befragten jungen Arbeitnehmer haben das Gefühl, mehr leisten zu können als im Job verlangt wird. Nur 6 Prozent geben hingegen an, dass ihnen ihre Tätigkeit bzw. die fachlichen Anforderungen zu schwierig sind.
Die überwiegende Mehrheit ist mit ihrer Arbeit insgesamt zufrieden. Unzufriedenheit mit Art und Inhalt der Arbeit ist kennzeichnend für junge Erwerbstätige, die nicht im Wunschberuf arbeiten.
Junge Erwerbstätige ─ zufrieden und leistungsbereit und rundum gesund?
Die jungen Erwerbstätigen präsentieren sich vornehmlich als "Zukunftsoptimisten". Jedoch etwa ein Fünftel schaut sorgenvoll in die Zukunft; Befragte, die nicht im Wunschberuf arbeiten, machen sich deutlich mehr Sorgen um ihre berufliche Zukunft.
Ihre Gesundheit schätzen sie selbst überwiegend als gut bis sehr gut ein. Dennoch gehen junge Erwerbstätige genauso häufig wenigsten einmal im Jahr zum Arzt wie der DAK-Durchschnitt. Auch sind sie häufiger arbeitsunfähig erkrankt. Die hohe Zahl an Krankschreibungen trägt bei zu der vergleichsweise hohen Fallzahl ärztlicher Behandlungen.
Unter den 40 häufigsten Behandlungsdiagnosen befinden sich bereits mehrere langfristige bis dauerhafte gesundheitliche Beeinträchtigungen wie diverse Erkrankungen des Atmungssystems, Schmerzdiagnosen unterschiedlicher Lokalisation (z.B. Rückenschmerzen) sowie psychische Erkrankungen: Dies sind "Somatoforme Störungen", "Depressive Episode" und "Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen". Darüber hinaus sind Bluthochdruck und Adipositas häufig gestellte Diagnosen in der Gruppe der jungen Erwerbstätigen.
Schlussfolgerungen
Es zeigt sich ein hoher Beratungs- und Informationsbedarf.
Zielgerichtete Angebote der Prävention und Gesundheitsförderung sollten
- die spezifischen Bedingungen und Belastungen junger Erwerbstätiger,
- die stärker gegenwarts- sowie auch gruppenbezogenen Gesundheitsvorstellungen und
- die Probleme im Zuge der Integration in das Arbeitsleben bei gleichzeitiger Entwicklung einer individuellen und eigenverantwortlichen Lebensführung
gezielt aufgreifen.