Bone Evaluation Study (BEST): Epidemiologie der Osteoporose:
Ziel der Bone Evaluation Study (BEST) ist es, die Häufigkeit von Osteoporose in Deutschland zu schätzen. Die Studie wurde vom IGES Institut in Kooperation mit dem Wissenschaftlichen Institut der Techniker Krankenkasse (TK) für Nutzen und Effizienz im Gesundheitswesen (WINEG) erstellt. Sie beruht auf Daten von rund 330.000 TK-Versicherten mit Osteoporose aus den Jahren 2006 bis 2009, die auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet wurden.
Berlin, 04. März 2013 (IGES Institut) - Ziel der Bone Evaluation Study (BEST) ist es, die Häufigkeit von Osteoporose in Deutschland zu schätzen. Die Studie wurde vom IGES Institut in Kooperation mit dem Wissenschaftlichen Institut der Techniker Krankenkasse (TK) für Nutzen und Effizienz im Gesundheitswesen (WINEG) erstellt. Sie beruht auf Daten von rund 330.000 TK-Versicherten mit Osteoporose aus den Jahren 2006 bis 2009, die auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet wurden.
Ergebnisse der BEST-Studie wurden erstmals Ende 2011 im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt, gefolgt von mehreren Präsentationen auf wissenschaftlichen Kongressen.
Einen weiteren Überblick über die Ergebnisse gibt eine Originalarbeit im Deutschen Ärzteblatt:
Hadji P, Klein S, Gothe H, Häussler B, Kless T, Schmidt T, Steinle T,
Verheyen F, Linder R: The epidemiology of osteoporosis—Bone Evaluation Study (BEST): an analysis of routine health insurance data.
Dtsch Arztebl Int 2013; 110(4): 52–7. DOI: 10.3238/arztebl.2013.0052
Epidemiologie der Osteoporose – Bone Evaluation Study: Eine Analyse von Krankenkassen-Routinedaten
Hintergrund: Osteoporose ist eine weit verbreitete Skeletterkrankung, deren Häufigkeit mit zunehmendem Alter steigt. Die Datenlage zur Prävalenz ist immer noch unzureichend. Ziel dieser Studie war die Schätzung der Häufigkeit von Osteoporose in Deutschland.
Methoden: Retrospektive Analyse mit anonymisierten Abrechnungsdaten einer großen gesetzlichen Krankenkasse (TK) für den Zeitraum 2006 bis 2009. Versicherte mit Osteoporose ab 50 Jahren wurden über Osteoporose-Diagnosen, Arzneimittelverordnungen und Diagnosen osteoporosebedingter Frakturen identifiziert. Es wurden Prävalenz, Inzidenz und Häufigkeiten von Frakturen für TK-Versicherte berechnet sowie eine Hochrechnung auf die Gesamtbevölkerung vorgenommen.
Ergebnisse: Die Prävalenz der Osteoporose, ermittelt durch Osteoporose-Diagnosen, osteoporosebedingte Frakturen und Arzneimittelverordnungen, bei über 50-Jährigen betrug 14 % (240 657 von 1,7 Mio. Versicherten) im Jahr 2009 insgesamt und 24 % bei Frauen beziehungsweise 6 % bei Männern. Hochgerechnet ergeben sich 6,3 Mio. Osteoporose-Betroffene in Deutschland. Die Inzidenz der Osteoporose, ermittelt durch Osteoporose-Diagnosen und Arzneimittelverordnungen, in der gleichen Altersgruppe betrug 2,1 % pro Jahr. 104 528 Versicherte wiesen ein Osteoporose-Indexereignis (erste Arzneimittelverordnung oder Osteoporose-Diagnose) auf. Auf dieser Grundlage wird die Zahl der Neuerkrankungen auf 885 000 jährlich geschätzt. 52 % der Betroffenen (n = 172 473) hatten innerhalb des Beobachtungszeitraums Frakturen, viele davon Mehrfachfrakturen.
Schlussfolgerung: Osteoporose ist nach wie vor eine verbreitete Erkrankung in Deutschland. Die große Zahl an Versicherten mit Frakturen und Mehrfachfrakturen lässt einen Optimierungsbedarf bei der Behandlung vermuten.