Quiz mit Künstlicher Intelligenz zum Abschluss des Hauptstadtkongresses 2019
Können wir zwischen menschlicher und maschinenerzeugter Sprache noch unterscheiden? Wenn es um Aussagen über das Gesundheitswesen geht, gelingt dies selbst Kennern der Branche nicht mehr so einfach. Das wurde auf der vom IGES Institut konzipierten Abschlussveranstaltung des Hauptstadtkongresses Medizin und Gesundheit 2019 deutlich.
Berlin, 23. Mai 2019 (IGES Institut) - Bei einem ungewöhnlichen Ratespiel mussten prominente Vertreter der Selbstverwaltung herausfinden, ob eingeblendete Sätze von einem Menschen oder von Künstlicher Intelligenz (KI) stammen. Diesem unterhaltsamen Wettbewerb stellten sich Dr. Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Dr. Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbands, sowie Professor Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer, denen jeweils ein beratendes Publikumsteam zur Seite stand. Die Spielshow bot zugleich einen Rückblick auf den Kongress, da die menschlichen Sätze eine Auswahl gesammelter Statements von Kongressreferenten waren.
Entstanden sind die Maschinensätze auf der Basis grammatikalischer Strukturen, einer Ontologie und einem Jargon-Wortschatz, die jeweils typisch sind für das deutsche Gesundheitswesen. Begriffe aus Ontologie und Jargon wurden nach der Wahrscheinlichkeit ihres Aufeinanderfolgens in der natürlichen Sprache in die Grammatik eingebaut. Zum Ausgangsmaterial wurden auch Aussagen aus Vorträgen und Diskussionen des Kongresses hinzugefügt. Entwickelt hatten dies IT-Spezialisten der Arbeitsgruppe „machine learning“ am IGES Institut.
Die Spieler und ihre Teams hatten sichtbar Spaß. Sie zeigten aber auch Erstaunen darüber, wie schwer es inzwischen offenbar ist, zwischen realen und virtuellen Aussagen zu unterscheiden. Von insgesamt zehn präsentierten Fragen kamen die drei Teams nur bei der Hälfte zu einem einheitlichen Urteil. Eindeutig ertappt wurde etwa die KI-Aussage „Die GKV kann mit digitaler Technologie und einer solidarischen ordnungspolitischen Orientierung ein flächendeckendes und evidenzbasiertes Versorgungssystem schaffen.“ Letztendlich führte das Straub-Team, gefolgt vom Pfeiffer- und Gassen-Team.
Die Abschluss-Show mit dem Titel „Mensch oder Maschine – eine Uraufführung in Sachen Künstlicher Intelligenz“ reiht sich als dritter Teil in die so genannte „Future Script“-Serie des IGES Instituts ein. „Unser Ziel ist, komplizierte intellektuelle Themen aus dem Bereich Digitalisierung vom hohen Sockel der Abstraktion zu holen und erlebbar zu machen“, erläuterte der IGES-Chef und Moderator der Veranstaltung Professor Häussler das dahinterstehende Konzept. 2017 startete die Serie mit dem Bühnenstück „Tim und Dina“, das ebenfalls auf dem Hauptstadtkongress präsentiert wurde. Die Inszenierung machte eHealth im Alltag der Zukunft erlebbar. 2018 folgte dort auch „Take Four“, das eine Bedienungsanleitung für einen sofortigen Einstieg in digitale Gesundheitsversorgung bietet.
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