Studie: hundertprozentiger Generikaeinsatz bei bedeutenden Krankheiten
Eine neue Studie zeigt mit aktuellen Daten den extrem hohen Versorgungsbeitrag von Generika in Deutschland. So werden inzwischen einige der bedeutendsten Krankheiten nahezu hundertprozentig generisch behandelt. Es gilt: Je mehr Patienten an einer Erkrankung leiden, desto größer ist der Generika-Anteil bei der Therapie. Bezogen auf den gesamten ambulanten GKV-Arzneimittelmarkt liegt der Generika-Anteil bei 79,2 Prozent.
Berlin, 17. Mai 2022 (IGES Institut) - Einen Generika-Anteil von rund 100 Prozent hat die Behandlung von Alzheimer-Demenz, Brustkrebs, säurebedingten Erkrankungen, neuropathischen Schmerzen oder Fettstoffwechselstörungen erreicht. Dies gilt in Bezug auf die jeweils gängigsten Therapeutika bei diesen Krankheitsbildern.
Auch die gemessen an verordneten Tagestherapiedosen größte Krankheitsgruppe der Herz-Kreislauf-Erkrankungen weist einen ähnlich hohen Generika-Anteil von 96 Prozent auf. Bei dem zweithäufigsten Krankheitsbild, bakteriellen Infektionen, sind es 93 Prozent.
Versorgung mit Generika in der GKV für 26 Krankheiten untersucht
Die Werte stammen aus der Studie „Versorgungsbeitrag von Generika in 2021“, die Arzneimittelmarkt-Experten des IGES-Instituts im Auftrag des Verbandes der Generika- und Biosimilarunternehmen in Deutschland, Pro Generika, erstellt haben. Das Team um die Bereichsleiterin Dr. Ariane Höer herum analysierte dafür die Marktdurchdringung von Generika und Biosimilars bei der Grundversorgung von 26 weit verbreiteten oder schweren Krankheiten. Datengrundlage waren die Mengen der ambulant über Apotheken abgegebenen Arzneimittel, die Ärzte gesetzlich Versicherten im Jahr 2021 verordnet hatten.
Durchschnittlicher Generika-Anteil liegt bei 76 Prozent
Insgesamt liegt der durchschnittliche Generika-Anteil bei den 26 ausgewerteten Krankheitsbildern bei 76 Prozent. Die Anteile bewegen sich zwischen 35 Prozent bei der Therapie des Prostatakrebses und 99,6 Prozent bei der Behandlung der Alzheimer-Demenz.
40 Prozent aller betrachteten Krankheitsgruppen weisen Generika-Anteile von mehr als 90 Prozent auf. Dazu gehören Schmerzmittel (94 Prozent), Antidepressiva (97 Prozent) oder Gichtmittel (98 Prozent). Bei mehr als der Hälfte der analysierten Krankheitsbilder sind es 75 Prozent und mehr., darunter Glaukom (75 Prozent), Knochenmetastasen (79 Prozent) oder Epilepsie (81 Prozent).
Zusätzlich errechnete das IGES-Team den Generika-Anteil für den gesamten ambulanten Arzneimittelmarkt in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Dieser Wert liegt bei 79,2 Prozent.