Fernbusmarkt: Tendenz zu höheren Preisen
Ausländischer Linienbetreiber mit zwei Prozent Marktanteil – Weiteres Wachstum erwartet
Berlin, 26. April 2015 (IGES Institut) – Der deutsche Fernbusmarkt konsolidiert sich. Die Zahl der Linien ist im ersten Quartal kaum gewachsen. Angebotsausweitungen werden in größerem Umfang erst ab Mai greifen. Auffällig ist vor allem das steigende Preisniveau vieler Fernbustickets. Der Anstieg etwa bei Angebotsfahrkarten liegt zwischen Januar und April bei durchschnittlich elf Prozent. „Die Tendenz zu höheren Preisen überrascht nicht. Während die Kunden dies kaum spüren werden, ist dies aber für die Branche existenziell, um langfristig wirtschaftlich agieren zu können“, sagt der IGES-Geschäftsführer, Christoph Gipp.
Seit Januar haben sich die Kilometerpreise normaler Tickets bei knapp neun Cent und von Angebotsfahrkarten bei vier Cent stabilisiert. „An höheren Preisen werden auch die immer wieder aufkommenden Billigticket-Aktionen wie jüngst durch den britischen Fernbusanbieter Megabus nichts ändern, die ein übliches Markteinstiegs- und Marketingverhalten darstellen“, erläutert Gipp.
Megabus, der derzeit jüngste ausländische Busbetreiber im innerdeutschen Verkehr, bedient derzeit bundesweit vier Tages- oder Nachtlinien. Er erreicht damit Ende April gemessen an Fahrplankilometern einen Marktanteil von rund zwei Prozent. „Auch der Einstieg weiterer ausländischer Anbieter ist möglich, denn nach wie vor ist das Linienwachstum nicht ausgereizt“, prognostiziert der Mobilitätsexperte.
Das Fernbusangebot beläuft sich aktuell auf 264 Linien. Rund 7.200 Fahrten pro Woche mit einem Streckenumfang von rund drei Millionen Kilometern werden erbracht.
Marktführer gemessen an Fahrplankilometern ist nach Fusion das neue Unternehmen MeinFernbus Flixbus mit einem Marktanteil von 76 Prozent gefolgt von dem Postbus (neun Prozent) sowie den Busmarken der Deutschen Bahn, BerlinLinienBus und IC Bus mit zusammen sieben Prozent Marktanteil.