Ambulante Versorgung entscheidend im Kampf gegen Corona: Studie sammelt Daten aus Arztpraxen

• Im Fokus stehen Risikofaktoren für schwere Covid-19-Verläufe
• Ziel: Krankenhäuser vor Überlastung schützen
• Niedergelassene Ärzte bundesweit zur Teilnahme aufgerufen
• Patienten werden über Smartphones befragt

Berlin, 20. November 2020 (IGES Institut) – Die Betreuung von Covid-19-Patienten durch niedergelassene Ärzte ist eine entscheidende Maßnahme im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Je besser die ambulante Behandlung, desto weniger droht Kliniken Überlastung. Anders als bei der stationären Versorgung von Corona-Patienten gibt es allerdings nur wenig Studien aus Arztpraxen. So fehlt vor allem Wissen über individuelle Risikofaktoren von Patienten, die zu schweren Covid-19-Verläufen und letztendlich zu Krankenhauseinweisungen führen.

Eine neue Studie will diese Forschungslücke schließen. Sie ist eine der ersten ihrer Art. Ziel ist es, mehr über den ambulanten Krankheitsverlauf von SARS-CoV-2-Infizierten und das Vorgehen niedergelassener Ärzte zu erfahren. Dies soll dazu beitragen, evidenzbasierte – wissenschaftlich fundierte – Leitlinien für die ambulante Behandlung von Corona-Patienten zu etablieren. Diese sollen bessere Behandlungsergebnissen ermöglichen und zudem unnötige Krankenhauseinweisungen verhindern.

Initiator der ABC-19-Studie (kurz für: Ambulante Behandlung von Covid-19-Infektionen) ist das Berliner IGES Institut. Kooperationspartner des mit Institutsmitteln finanzierten Projektes ist die die Fakultät für Gesundheitswissenschaften Brandenburg (FGW).

Die Studie sammelt als sogenannte Registerstudie Daten aus dem ambulanten Behandlungsalltag. Niedergelassene Ärzte, die Corona-Infizierte behandeln, sind bundesweit zur Teilnahme aufgerufen. Die Dokumentation erfolgt elektronisch mit Unterstützung der IGES-Tochter CSG Clinische Studie Gesellschaft. Auch betroffene Patienten werden befragt und können sich über ihr Smartphone selbst aus Quarantäne an der Studie beteiligen.

Vor allem der medizinische Umgang mit Begleiterkrankungen steht im Fokus. Bisherige Studie deuten darauf hin, dass etwa chronische Nierenerkrankungen, Herzinsuffizienz oder Diabetes das Risiko für schwere Verläufe und eine stationäre Aufnahme erhöhen. Auch zunehmend bekanntwerdende Spätfolgen einer Covid-19-Erkrankung werden im Rahmen der ABC-19-Studie beobachtet. Die Auswertung erfolgt bereits während der Studie. Ergebnisse werden begleitend veröffentlicht.

Weitere Informationen zur ABC-19-Studie: www.abc19studie.de